Wen nerven sie nicht, die ewigen Integrationsdebatten in den Zeitungen, im Radio und im Fernsehen? Alles überflüssig! Wir führen einfach den traditionellen Integrationsritus wieder ein:
den Schnadegang.
Beim Schnadegang gehen jährlich die BewohnerInnen eines Fleckchens Westfalens ihr Gebiet/ihre Welt ab (das ist an einem Tag ganz gut zu Fuss zu schaffen), um die Grenzziehung zu überpüfen. Stehen die Grenzsteine noch am richtigen Fleck, oder haben die bösen Nachbarn (denen ist wirklich alles zuzutrauen!) ihn vielleicht ganze 5 Meter versetzt und denken, wir merken es nicht? Haha! Falsch gedacht, liebe Nachbarn. Denn wer nicht von Geburt an den Schnadegang mitmacht, z.B. weil sie/er zugezogen ist, wird gleich integriert und eingemeindet. Auf westfälisch heißt das "poaläsen". Die Schnadloipers (Schnadegänger, Schnade kommt übrigens von Schneide, also Grenze - Grenzgänger *jetzt wissen die geneigten Lesenden auch, warum "Grenzgänger" mit Wagemut konnotiert wird*) dötzen den Neubürger/die Neubürgerin also mit dem Allerwertesten auf jeden einzelnen Grenzstein. Danach wird die Person zum/zur Alteingesessenen. Und gibt zum Dank einen aus, oder auch zwei...

Und da Westfalen ja Einwanderungsland ist, dachte sich die Obrigkeit: das müssen wir gleich für den Tourismus nutzen. Integration selbst gemacht, jetzt darf jedeR selbst per Karte sein Hinterteil wund stoßen. Die einzig wahre gelebte Integration!